Tour: Felswüste und Blumenmeer

Tour: Felswüste und Blumenmeer

Oktober 26, 2018 Aus Von AnneAnke

Die Wanderung zur Hochebene von Grand Nomenon vereint alles, was das Wandern im Nationalpark Gran Paradiso so einzigartig macht: alte, steile Wege entlang sprudelnder Bäche, fantastische Nah-Blicke zu eisigen Gipfeln, wilde Natur und schroffe Berge – Wandern, wie es sein soll!

Der Aufstieg zur Alpensiedlung Grand Nomenon/Bivacco Mario Gontier ist steil, dann genießt man die friedvolle Hochebene mit Gletscherblick. Der Rückweg führt auf Jägerpfaden schmal und abwechslungsreich zurück zum Ausgangspunkt.

Los geht’s

Entweder man startet diese Wanderung in Vieyes, was noch einmal zusätzlich 150 Hm in beide Richtungen bedeutet. Oder man geht im Weiler Sylvenoire los, der über eine kurvige Bergstraße zu erreichen ist (zusätzlich ca. 1,4 km).

Egal wo man startet, empfiehlt es sich, den steilen Anstieg über den Weg 5 für den Aufstieg zu wählen und damit quasi direkt am Bach entlang durch Wald zur Siedlung Grand Nomenon und dem Bivacco Mario Gontier zu gehen.

Tipp: Wer in dieser einzigartigen Kulisse übernachten möchte: dieses Bivacco ist abgeschlossen, Schlüssel können bei Familie Gontier (Tel.: +39 165 902 259 oder +39 338 177 18 41) im Aymavilles geholt werden.

Dort angekommen, überwindet man die nächste Steilstufe unter anderem mithilfe einer abenteuerlichen Baumstammbrücke und kommt dann auf die wunderschöne Hochebene von Grand Nomenon, die vom hängenden Gletscher der Grivola (3960 m) und deren trutziger Nordseite dominiert wird.

Idyllische Hochebene

Man kann entspannt am Fluss entlang wandern und sich noch weiter in diese Landschaft der krassen Gegensätze begeben: unten die lieblichen grünen Wiesen mit blühenden Blumen und einem sanft mäanderndem Wasserlauf, oben dunkler Fels von Eis bedeckt und riesige Schuttfelder unter den zerklüfteten Graten.

Diese Landschaft ist auch botanisch ein echtes Highlight: mit wenig Mühe findet man seltene Blumen wie die Mont-Cenis-Glockenblume, den schwarzen Mauerpfeffer oder den im Aosta-Tal so berühmten „Génépi“ (Schwarze Edelraute), aus dem exzellenter Schnaps gebrannt wird.

Auch tummeln sich hier zwischen den Felsen oft Murmeltiere, Gämsen und wenn man viel Glück hat (und es kalt genug ist), Herden von Steinböcken.

Und wieder zurück

Der Rückweg führt noch einmal am Bivacco Gontier vorbei und zweigt dann ab als 5A Richtung Arpissonet, durch eine abwechslungsreiche Felsenlandschaft mit vielen Alpenrosen und alten Zirbenbäumen. Immer wieder bergauf, bergab windet er sich an der linken Talflanke auf schmalen Bändern zu den Hütten von Arpissonet, die man nach ca. 3,5 km erreicht hat.

Ab hier führt ein sorgfältig angelegter Weg in zahlreichen Serpentinen hinab durch Wald wieder zur Abzweigung, die man auf dem Hinweg rechts liegen gelassen hat. Aufmerksame können auf diesem Abschnitt das seltene Moosglöckchen („Linnea borealis“) entdecken, das im gesamten Aosta-Tal nur an sehr wenigen Stellen wächst.

Wieder am Fluss geht es jetzt den bekannten Weg zurück nach Sylvenoire (vorbei an einer Bank mit fantastischem Blick auf den Mont Blanc), wo man sich am Dorfbrunnen erfrischen kann nach einer schönen und langen Wanderung!

Bilder

Karte und Info

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  • Länge: ca. 13 km
  • Aufstieg/Abstieg: ca. 1100 Hm
  • Höchster Punkt: ca.  2377 m
  • Typ: Rundweg
  • Start/Ziel: Sylvenoire/Vieyes, Gemeinde Cogne, Aostatal, Italien
  • Anforderungen: mittelschwer, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich (T3)
  • Beste Jahreszeit: Juni bis September