Tour: Winterstaude (Österreich)
Der Bregenzer Wald liegt ideal zwischen den Schweizer Alpen und dem Allgäu. Deswegen bieten sich von der Winterstaude auch tolle Blicke in alle Richtungen, der Weg ist abwechslungsreich und an einer Stelle mit Drahtseilen gewürzt. Schöne und nur mittelschwere Wanderung, am Wochenende sehr beliebt.
Auf dem großen Parkplatz in Amagmach sollte man meistens noch einen Platz finden. Von hier startet die Runde etwas eintönig auf einer asphaltierten Straße, der man ca. 1,5km durch den Weiler Eggatsbergvorsäß folgt. In der Siedlung befindet sich kurz hinter dem großen Gatter rechts am Haus eine „Käsetheke“: ein Kühlschrank mit selbstgemachtem Käse, den man kaufen kann, in dem man Geld in die kleine Kasse schmeißt. Weiter an einem einzelnen Hof vorbei kommt man an eine dreifache Gabelung und nimmt den mittleren Weg.
Die Untere Falzalpe, an der man bald vorbeikommt, ist teilweise bewirtschaftet und bietet die Möglichkeit, vor dem anstrengenden Teil noch mal aufzutanken. Denn nach einem sehr entspannten Spaziergang durch das Tal steigt der Weg nun in einer Linkskurve spürbar an und wird schließlich nach der Isewartalpe vollends anstrengend (Variante: den Weg zur Oberen Falzalpe nehmen und direkt in den Sattel vor der Winterstaude steigen. Zeitersparnis ca. 1 Stunde). Von Felsen durchsetzt arbeitet er sich den Hang steil entlang bis man den Wald schließlich verlässt und auf einer Kuhweide erstmals die umliegenden Berge richtig sehen kann. Besonders der Blick auf den Hohen Ifen ist beeindruckend, denn man sieht ihn von einer ungewohnten Seite mit den Gottesackerwänden sehr prominent über dem wilden Gottesackerplateau.
Der Bullerschkopf als erstes Teilziel ist eine recht unspektakuläre Graskuppe mit Kreuz, aber man sieht von ihm aus den weiteren Verlauf der Wanderung: es geht auf und ab zur Hohen Kirche und von da aus zum endgültigen Ziel, der Winterstaude. In der Nähe der Kante, aber nicht ausgesetzt schlängelt sich der Weg weiter und führt meist durch Schafwiesen auf den Gipfel der Hohen Kirche.
Danach kommt eine kleine gesicherte Stelle und noch ein Schlenker weit in die Grasflanke, bis man im Sattel unterhalb der Winterstaude steht. Der letzte Anstieg ist noch mal steil und dann hat man sich den weiten Blick auch schon verdient: das Allgäu und Kleinwalsertal sind zum Greifen nah, der Bodensee schimmert nicht weit entfernt, und der Säntis grüßt auch aus einer seltenen Perspektive.
Nach einer ausgiebigen Rast kommt jetzt der etwas schwierigere Teil, der sogenannte „Hasenstrick“. Dabei handelt es sich um ein kurzes drahtseilgesichertes Stück, auf dem man die Hände mit einsetzen muss. Kurz nach der kleinen Klettereinlage erreicht man das Kreuz auf der Höhe und hat nun den nächsten Gipfel vor Augen: der Tristenkopf ist eine weitere Graskuppe mit nettem Blick ins Tal. Der Pfad schlängelt sich zuerst vom Grat kurz steiler und über Felsen zum Fuß des Tristenkopfes und dann links an ihm vorbei. An der Finalpe wendet man sich nach rechts und folgt dem Wanderweg am Berg entlang Richtung Schetteregg. Da wir uns auf der Nordseite befinden, kann es hier sehr matschig und z. T. auch noch gefroren sein.
Über zahlreiche wurzelige Stufen steigt man nun anstrengend ab Richtung Skililft, dessen Verlauf man entweder auf dem Schotterweg bis zur Talstation folgt oder über die Kuhwiese direkt nach dem Wald etwas abkürzt. Das letzte Stück läuft man an den Talanlagen des Lifts vorbei zurück zum Parkplatz.
Diese Tour ist dem Buch „Bodenseeberge“ von Thomas Bichler entnommen, das einen schönen Überblick über viele lohnende Wanderungen im Bodenseegebiet bietet. Auf der Webseite sind auch die GPX-Daten verlinkt.