Schlafen im Baumzelt

Schlafen im Baumzelt

Juni 2, 2017 Aus Von AnneAnke

Übernachten in drei Metern Höhe – kann das gutgehen?

Um die Antwort vorweg zu nehmen: ja, es kann – aber man muss sich auf dieses kleine Abenteuer einlassen!

Ich bin in einem größeren Outdoor-Magazin auf die Idee gestoßen, eine Nacht in einem Zelt, das zwischen Bäumen aufgespannt in drei Metern Höhe hängt, zu verbringen. Neugierig wie ich bin, habe ich nach Anbietern in der Nähe gesucht und habe das Naturcamp Schluchsee entdeckt, ein Campingplatz im Wald mit „Glamping“*-Angebot: schlafen im Tipi, in der alten Seilbahngondel (!) und eben im Baumzelt. Klang cool, also gleich mal gebucht!

* Glamping = Glamour Camping

Richtig vorstellen kann man sich das Baumzelt trotz Bildern nicht wirklich, und wir standen auch erst mal davor und kratzten uns am Kopf. Wo geht es rein? Und wie soll man darin zu zweit schlafen, schließlich ist es dreieckig…?

Reinkommen funktioniert anders

Es erwies sich dann als wesentlich einfacher als gedacht. Der Eingang ist eine dreieckige Luke in der Mitte im „Boden“ des Zeltes. Darunter befindet sich ein Podest von ca. 1,4m Höhe, auf den man mithilfe eines Baumstamm-Schemels steigt. Dann kauert man erst mal unter dem Sicherheitsnetz, das auch eine Öffnung in der Mitte hat. Hier steckt man den Kopf durch und drückt es dann soweit runter, dass man sich draufsetzen kann. Jetzt kommt man an den eigentlichen Eingang des Zeltes, macht ihn auf und stellt sich auf das Sicherheitsnetz. Nun ist zumindest schon mal der Kopf im Zelt, der Rest folgt analog zum Sicherheitsnetz: Zelt runter drücken, drauf setzen. Voilà, willkommen im Baumzelt!

Schlafen funktioniert anders

Das Zelt ist an sich geräumig, so dass zwei Personen gemütlich drin schlafen können. Allerdings ist es wie gesagt dreieckig, also erfordert es etwas Geschick, sich so anzuordnen, dass niemand ständig in die Mitte kugelt. Durch den fehlenden Erdboden unter dem Zelt hat man nämlich ein ausgeprägtes Hängematten-Feeling… Zum Schlafen ist das mega-bequem, auch wenn man am Anfang skeptisch ist, ob das Geschaukel beim Umdrehen einen nicht wachhalten wird.Wir haben uns schließlich in T-Form angeordnet und entgegen aller Skepsis so gut geschlafen.

Aufwachen funktioniert anders

Nämlich grandios! Obwohl man ja nur drei Meter über dem Boden schwebt, hat man wirklich das Gefühl, mitten in den Bäumen aufzuwachen. Umso mehr, wenn man in warmen Nächten auf die Außenhülle des Zeltes verzichtet und dann praktisch im Moskitonetz im Wald schläft. Der Blick in die grünen Kronen mit der aufgehenden Sonne ist genial und eigentlich noch schöner, als darin zu schlafen.

Fazit

Ein Erlebnis war es auf jede Fall: spannend und ein tolles Gefühl, so zu schweben. Allerdings ist das Zelt mehr geeignet für „Glamping“ als echtes Camping. Praktisch ist es nicht, aber glamourös-abenteuerlich!